Maria (Heilige)

Maria ist der Name der Mutter Jesu. Dieser Name ist bereits im griechischen Text der Evangelien zu finden, häufig jedoch in der leicht verschiedenen Variante Μαριαμ – Mariam. Maria ist die griechische Form des hebräischen Namens Miriam.

Maria im Neuen Testament

Im Neuen Testament ist von Maria bekannt, dass sie als junge Frau von einem Engel hörte, dass Sie einen Sohn empfangen werde, der von Gott her stamme. Neun Monate später brachte sie diesen Sohn zur Welt und dies ist die Weihnachtsgeschichte. Zusammen mit Ihrem Mann, dem Heiligen Josef, zog sie ihn auf und sie gaben ihm den Namen Jesus. Im fortschreitenden Verlauf der Evangelien wird Maria immer wieder erwähnt und sie begegnet dem Leser meist an markanten Punkten des Lebens Jesu.

Die Beziehung Jesu zu seiner Mutter Maria

Maria wird immer wieder mal namentlich und mal ohne Erwähnung ihres Namens in den Evangelien erwähnt. Dabei ist das Verhältnis Jesu zu seiner Mutter Maria eher ein ambivalentes. An einigen Stellen der Evangelien lassen sich Begebenheiten finden, bei denen man eher auf ein distanziertes, in jedem Fall nicht spannungsfreies Verhältnis Jesu zu seiner Mutter schließen kann. Da ist beispielsweise die Hochzeit zu Kana, bei der Jesus seine Mutter recht schroff zurückweist (Johannes 2, 1-11). An einer anderen Stelle heißt es, dass Maria und seine Brüder ihn holen wollen, da er von Sinnen sei. Jesus empfängt sie gar nicht erst, sondern sagt, dass jene seine Mutter und seine Brüder seien, die den Willen Gottes tun (Markus 3, 31-35). Es gibt aber auch Passagen in den Evangelien, in denen eine sehr enge Beziehung Jesu zu seiner Mutter, bzw. die Verehrungswürdigkeit Marias, betont wird. Im Johannesevangelium wird erzählt, dass Maria zum Beispiel in der schwersten Stunde Jesu bei ihm war unter dem Kreuz stand (Johannes 19, 22 ff.). Gleichzeitig zeigt sich in dieser Situation, dass Jesus selbst in seiner Todesstunde um seine Mutter besorgt war und sie der Sorge seines Lieblingsjüngers anvertraut. Eine andere Stelle ist ein Zeichen für die Verehrungswürdigkeit Marias. So legt beispielsweise der Evangelist Lukas Maria, in ihrem großen Lobgesang dem Magnificat, den Satz in den Mund: „Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter“ (Lukas 1, 48). Lesen Sie näheres zu dem Ave Maria ebenfalls hier im Lexikon.

Marienverehrung in der Kirche

Dieser Vers des Magnifikats hat deutlich einen prophetischen Charakter und ob er nun von Maria selbst stammt oder vom Evangelisten Lukas der Mutter Jesu lediglich in den Mund gelegt wurde, so hat der Satz sich doch bis heute bewahrheitet. Der Satz stammt definitiv schon aus dem ausgehenden ersten Jahrhundert und somit können wir davon ausgehen, dass es so etwas wie eine anfängliche Marienverehrung bereits in der Urkirche des ersten Jahrhunderts gegeben hat.

Maria in der Theologie der Kirche

Die ganze Kirchengeschichte hindurch, spielte die Verehrung der Mutter Jesu eine Rolle. Jedoch sind in der Verehrung und der Einordnung Marias in die Heilsgeschichte durchaus große Unterschiede festzustellen. In der katholischen Kirche des Westens ist beispielsweise eine Tendenz festzustellen gedanklich und dogmatisch beschreiben zu wollen, wie von Maria, ihrer Jungfräulichkeit, ihrer Aufnahme in den Himmel usw. zu reden möglich ist. In der Ostkirche etwa geht die Verehrung der Mutter Jesu deutlich stärker in die Spiritualität ein, als dass sie dogmatisch festgehalten würde.

Marienverehrung im 19. Jahrhundert

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, bis in das 20. Jahrhundert hinein wird auch das marianische Jahrhundert genannt, da in diesem Zeitraum die sogenannte „Mariologie“ zu einem ganz eigenständigen Zweig der Theologie wurde. Gleichzeitig nahm in dieser Zeit aber auch die Marienfrömmigkeit in der katholischen Kirche enormen zu. Hinzu kamen Marienerscheinungen in Orten wie Lourdes, Fátima und Banneux. Auch in anderen Marienwallfahrtsorten wie Kevelaer und Eggerode nahm die Wallfahrt in dieser Zeit wieder deutlich zu.

Neuere Entwicklung der Marienverehrung

Nach der Verselbständigungstendenz der Mariologie bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein begann nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine Zeit, in der auch theologisch versucht wurde die Mariologie wieder stärker einzuordnen in den Gesamtkomplex der Theologie. Die Verehrung Marias wurde wieder stärker auf Christus ausgerichtet, sodass letztlich jede Verehrung Marias auf die Größe Christi hinweisen soll.

Marienfeste

Im Laufe des Jahres gibt es viele Marienfeste. Nach der Liturgiereform im Anschluss an das letzte Konzil wollte man auch der großen Zahl der Marienfeste eine neue Ausrichtung geben. Äußerlich merkte man das beispielsweise an der Änderung der offiziellen Namen von Marienfesten. So wurde aus dem Fest „Mariae Lichtmess“ das Fest „Darstellung des Herrn“, aus dem Fest „Mariae Verkündigung“ das Fest „Verkündigung des Herrn“ und aus dem Fest „Mariae Himmelfahrt“ „Mariae Aufnahme in den Himmel“.

Darstellungsweisen Marias

Von Maria gibt es auch viele Ikonen. Zumeist wird Maria in einem langen Kleid mit einem Schleier dargestellt. Häufig ist ihre Kleidung in weißen und blauen Farben gehalten, die zu den typisch marianischen Farben geworden sind. Ursprünglich waren die Mariendarstellungen eindeutig auf Christus zentriert und bis heute gibt es sehr viele Darstellungen Marias, in den sie ihren Sohn auf dem Arm hält. Das Maria auch ohne ihren Sohn dargestellt wird ist eine etwas spätere Entwicklung. Schon recht früh wird Maria auch als eine auf einem Thron sitzende Königin dargestellt. Daher kommt es, dass häufig auch Darstellungen Marias die Gottesmutter mit einer Krone zeigen. Des Weiteren gibt es manche Attribute die bei bestimmten Darstellungsweisen Marias immer wieder auftauchen, beispielsweise eine Mondsichel auf der sie steht, eine Schlange, der sie den Kopf zertritt, Zepter und Reichsapfel als Zeichen ihrer Herrschaft, umgeben von Wolken und Engeln und viele weitere.